Verkaufen Sie Ihr Haus – dann können Sie im Ruhestand besser leben
Es dauert viele Jahrzehnte bis Arbeitnehmer ihr Eigenheim abbezahlen. Verständlich also, dass viele Hausbesitzer auch im Alter in ihrem Haus wohnen bleiben wollen. Doch nicht immer lohnt sich das, wie eine einfache Rechnung zeigt.
Sind die Kinder ausgezogen, stehen Hausbesitzer gleich vor mehreren Problemen: Unnötige Zimmer, die leer stehen, Wohnkosten, die zu zweit zu hoch sind – das Haus ist für ein oder zwei Personen einfach zu groß. Zudem geht die Pflege von Garten und Haus auf die Knochen.
Hausbesitzer sollten Alternativen prüfen, raten die Experten vom VZ Vermögenszentrum. Zum Beispiel die Möglichkeit, das Haus zu verkaufen und in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Dieser Schritt verbessere die Lebensqualität erheblich.
Was spricht dafür?
Eine kleinere Wohnung braucht weniger Zeit und Geld für Unterhalt und Pflege. Zudem vergrößert der Erlös aus dem Verkauf den finanziellen Spielraum im Ruhestand. Gerade Hausbesitzer verzichten während der langen Finanzierungsphase oft darauf, zusätzliche Rücklagen zu bilden. Wenn sie dann als Rentner plötzlich eine neue Heizung oder neue Rollläden einbauen lassen müssen, sind die wenigen Geldpolster schnell aufgebraucht.
So kann sich ein Hausverkauf lohnen
Verkauft ein Rentner sein Haus für 650.000 Euro und kauft sich 350.000 Euro eine neue Wohnung, bleiben 300.000 Euro übrig. Davon …
- legt der Hausbesitzer 50.000 Euro auf ein Tagesgeldkonto. Mit diesem Geld kann er unvorhersehbare Ausgaben decken.
- Die restlichen 250.000 Euro investiert er in ein Depot aus Fonds, Anleihen und dividendenstarken Aktien. Erzielt er eine Nettorendite von drei Prozent, kann er 20 Jahre lang jeden Monat 1400 Euro entnehmen, bevor das Geld aufgebraucht ist.
Selbst wenn ein Partner stirbt, geht die Rechnung auf
Im Todesfall steht der Ehepartner finanziell gut da. Dank niedriger Fixkosten und ausreichend Liquidität reicht selbst die Witwenrente, um die Wohnungzu halten.
Wie ermittle ich, ob sich ein Hausverkauf lohnt?
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen. Rechnen Sie auch mit dem traurigen Ereignis, dass Ihr Partner stirbt. Stellen Sie dazu vier Rechnungen an:
Rechnung 1 – aktuelle Ein- und Ausgaben
- Wie viel Geld nehmen Sie monatlich ein?
- Wie hoch sind Ihre laufende Kosten (Strom, Steuern, Wasser, Heizung)?
- Was bleibt Ihnen abzüglich der Fixkosten zum Leben übrig?
- Haben Sie genügend Rücklagen, um hohe Reparaturen an Ihrem Haus zu decken?
Rechnung 2 – aktuelle Ausgangsposition ohne Ihren Partner
- Wie viel Witwenrente würden Sie bekommen?
- Wie wirkt sich ein Todesfall Ihres Partners auf die Finanzen aus?
- Was bleibt Ihnen abzüglich aller Kosten zum Leben übrig?
- Können Sie mit dieser Summe ausreichend Rücklagen für den Ernstfall bilden?
Rechnung 3 – der Hausverkauf
- Wie viel Geld bekommen Sie für Ihr Haus?
- Können Sie sich davon eine kleine Wohnung kaufen?
- Können Sie mindestens 50.000 Euro für Rücklagen auf die Seite legen?
- Wie hoch wären ihre monatlichen Ausgaben (Strom, Steuern, Wasser, Heizung) bei einer kleineren Wohnung? Und: Wie viel Geld sparen Sie dadurch monatlich
Rechnung 4 – Leben in der kleineren Wohnung ohne Ihren Partner
- Können Sie mit der Witwenrente die laufenden Kosten einer kleinen Wohnung tragen?
- Haben Sie für den Ernstfall ausreichend Rücklagen auf dem Konto?